Medizinisch-
technische
Rettung bei Verkehrsunfall

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Medizinisch-Technische Rettung bei einem KFZ-Unfall

Vorbemerkung

An dieser Stelle sei gesagt, daß es kein Patentrezept für einen Feuerwehreinsatz gibt. Wir möchten hier eine mögliche Vorgehensweise darstellen, die je nach Situation natürlich angepaßt werden muß. Gewisse Grundsätze sind allerdings bei jedem Einsatzszenario zu beachten.

Bei der Rettung von Personen aus verunfallten PKW steht der Patient im Mittelpunkt. Dementsprechend werden technische Maßnahmen an dem Unfallfahrzeug nur in Absprache mit dem Rettungsdienst getätigt.

Übungsszenario

Wir gehen bei folgender Übung von einem PKW-Unfall aus, bei dem sich die Türen nicht mehr öffnen lassen und die Fahrerin im Fußbereich schwer eingeklemmt ist.

Schaffen einer Betreuungsöffnung

Zunächst wird ein erster Zugang zum Patienten hergestellt, um einen groben Abriß seines Zustandes festzustellen (Überprüfung der Vitalfunktionen wie Puls, Atmung, Bewußtsein) und gegebenenfalls. Basismaßnahmen durchzuführen (zB. starke Blutung stillen, beatmen). Besonders wichtig ist auch - sofern der Patient noch bei Bewußtsein ist - die psychische Betreuung.

Hierzu ist der Einsatz von schwerem Gerät meist noch nicht erforderlich, denn irgendeine Tür läßt sich oft noch öffnen.

In unserem Fall ist ein Zugang über den Kofferraum möglich.

Zeitgleich wird natürlich die Rettung mit schwerem Gerät vorbereitet. Hierbei ist wichtig, die Geräte nicht unmittelbar am Unfall-PKW abzulegen um Arbeiten am PKW nicht zu behindern bzw. unmöglich zu machen.

Stabilisierung des Fahrzeugs

Bevor mit schwerem Gerät gearbeitet wird, ist das Fahrzeug zu stabilisieren, da bei den folgenden Arbeiten tragende Teile des Aufbaus entfernt bzw. durchtrennt werden. Außerdem werden hierdurch für den Patienten schmerzhafte Erschütterungen mininmiert.

Das Fahrzeug wird unter der A- und B-Säule unterbaut. Da in unserem Fall die Reifen noch intakt sind, ziehen wir anschließend die Ventile um den PKW langsam abzusenken.

Schaffung einer Versorgungsöffnung

Nun ist nach Rücksprache mit dem Rettungsdienstpersonal eine Öffnung herzustellen, die es ermöglicht, dem Patienten eine umfassende medizinische Versorgung zuzuführen. Eine Möglichkeit ist in unserem Fall, die Fahrertür zu entfernen.

Hierzu wird zunächst der Kotflügel entfernt.

Bevor die Tür aufgespreizt wird, wird die Scheibe kontrolliert zerstört.

Der Patient wird mit Helm und  Decke vor etwaigen herumfliegenden Teilen geschützt.

Jetzt kann eine umfassende medizinische Versorgung durchgeführt werden.

Im Bild zu sehen: Der Patientin wird gerade Blut abgenommen, um im Klinikum gleich die Blutkonserven vorbereiten zu können. Außerdem hat sie um den Hals eine Halskrause zur Stabilisierung der Halswirblsäule erhalten. Sie erhält Sauerstoff und es wird eine EKG-Diagnostik durchgeführt. Die Sauerstoffsättigung sowie der Blutdruck werden überwacht.

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Letzte Aktualisierung: 12.12.2007